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Eisrettungsübung am Okrifteler Baggersee

Bei eiskalten Temperaturen und einer zehn Zentimeter dicken Eisschicht auf dem Okrifteler Baggersee trafen sich am vergangenen Mittwochabend, 25. Januar 2017 die Feuerwehren der Stadt Hattersheim am Main und die Rettungstaucher des Main-Taunus-Kreis um gemeinsam eine Eisrettung zu üben.

In einem Notfall zählt jede Sekunde, denn das Einbrechen einer Person in Eis kann lebensbedrohlich werden. Das eisige Wasser kann schnell zur Unterkühlung, starken Schmerzen und Muskelversagen führen. 
Die Gefahr, dass die Person untergeht, ist sehr hoch. 

Damit die Einsatzkräfte schnell und fachkundig eingebrochene Personen retten können, wurden bei perfekten Rahmenbedingungen verschiedene Möglichkeiten getestet, sowie die Handhabung aller Gerätschaften, die bei einer solchen Rettung benötigt werden, geübt. Auch die Zusammenarbeit der verschiedenen Abteilungen stand hierbei im Vordergrund. Durch ein reibungsloses Ineinandergreifen der Fachkenntnisse kann verunfallten Personen schnell und adäquat geholfen werden.

Mit verschiedenen zur Verfügung stehenden Gerätschaften wie z. B. Steckleiterteilen, einem Spineboard, einer Schleifkorbtrage, dem Schnell-einsatzboot oder einem aufblasbaren Steg haben die Feuerwehrkräfte die unterschiedlichen Vorgehensweisen getestet. Seitens der Rettungstaucher wurde die Vorgehensweise mit einem Eisrettungsschlitten erprobt. 

Die Vor- und Nachteile der einzelnen Geräte konnten dank drei Rettungstaucher, die freiwillig im See baden gegangen sind und sich als Übungspersonen zur Verfügung gestellt haben, bei praktischen Rettungsübungen in Erfahrung gebracht werden.

Schnell wurde festgestellt, dass es unerlässlich ist, dass eine Einsatzkraft, die mit einem wasserdichten, isolierten Überlebensanzug ausgerüstet ist mit ins Wasser geht, um die eingebrochene und entkräftete Person an der Wasseroberfläche zu halten. Zudem erleichtert diese Vorgehensweise das herausziehen der Person aus dem Wasser.

Ein besonderes Augenmerk bei der Übung der Rettungstaucher lag auf einem Eistauchgang. Tauchen unter einer geschlossenen Eisdecke bedeutet ein deutlich höheres Risiko. Der Taucher hat nur eine Ein- und Ausstiegsmöglichkeit, sollte er die Orientierung verlieren, muss umgehend der bereitstehende Sicherungstaucher ins Wasser. Als Plattform hierfür bot sich dabei der Rettungssteg der Feuerwehr Eddersheim an. Mit einer Länge von 15 Metern bietet er ausreichend Platz um den Signalmann, die Sprechverbindungstechnik sowie den Sicherungstaucher aufzunehmen. 

Das Wasser im See bot hervorragende Sichtverhältnisse. Zur Orientierung für den Taucher wurden Scheinwerfer aufs Eis gelegt, eine Vorgehensweise die sich in den Abendstunden sehr bewährt hat. 

Ein Dankeschön geht auch an die Kräfte des DRK OV Hochheim am Main e.V., die während der gesamten Übung mit einem Rettungswagen in Bereitschaft standen.

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Eisflächen nicht betreten!

Die Feuerwehr weist darauf hin, dass der Baggersee nicht zum betreten freigegeben ist! Auch wenn die Eisdecke stabil wirkt, kann der Schein trügen – sehr schnell kann es auf zugefrorenen Seen zu Einbrüchen kommen.

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